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17.09.2012
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Wie kam es zu der Entscheidung, an der Best Sabel zu studieren? Gab es Empfehlungen, Kontakte?
Ich habe diese Schule gewählt, da die Kurse relativ klein sind und die Betreuung der Studenten durch die Dozenten somit sehr persönlich ist, wenn man es wünscht. Es war mir wichtig, dass ich in den Jahren soviel wie möglich von den Dozenten lernen kann.
Was war für Dich das Besondere hier?
Die Dozenten. Ich habe von ihnen unglaublich viel gelernt. Es ist eine tolle Mischung aus Kreativität, Design und Technischem was sie einem vermitteln.
War das Arbeiten im Bereich Mode immer schon Dein Ziel?
Ich habe mich früh für Mode-Design interessiert und lange davon geträumt den Weg einzuschlagen. Den Mut diesen Schritt zu wagen hatte ich etwas später, denn mir war immer bewusst, dass mein Ziel dann die Selbstständigkeit sein würde.
Möchtest Du langfristig selbstständig arbeiten? Wenn ja, wo und wie?
Es stellte sich für mich nie die Frage "ob" ich selbstständig arbeiten möchte, sondern eher die Frage "wann". Ich arbeite zurzeit an meinem Konzept für meine Selbstständigkeit. Gegründet wird ENGST voraussichtlich 2013. Arbeiten möchte ich mit Hauptsitz in Berlin, bin jedoch daran interessiert auch international Projekte anzugehen.
Wie sehen nach dem Abschluss Deine nächsten Schritte aus?
Wie bereits oben erwähnt wird meine Selbstständigkeit aktuell konzeptioniert, mit dem Ziel 2013 mein Label "ENGST" zu gründen.
Welche praktischen Erfahrungen hast Du bereits gesammelt?
Für meine praktischen Erfahrungen habe ich gezielt Unternehmen gewählt, die sowohl ökologisch, als auch fair produzieren - bzw. bei welchen diese Aspekte Bestandteil der Unternehmensphilosophie sind.
Mein dreimonatiges Praktikum während des Studiums habe ich in Indien absolviert und nun arbeite ich seit Dezember 2011 als Modeberaterin bei einer schwedischen Mode-Designerin.
In Indien bekam ich tolle Einblicke in die Produktionsprozesse: Entwurf, Schnitt, Produktion der Kollektion sowohl der Designerin selbst, als auch eines Produktionsauftrages von extern. Die Abläufe direkt mitzubekommen war eine sehr lehrreiche Erfahrung.
In meinem Job als Modeberaterin lerne ich nun die sehr wichtige andere Seite kennen: direkter Kundenkontakt. Hier lerne ich Farb-, Stil-, Typberatung. Diese Gebiete sind extrem wichtig zu beherrschen wenn man seine eigene Mode verkaufen möchte.
Wo siehst Du Schwierigkeiten?
Schwierigkeiten sehe ich darin sich als selbstständige Designerin auf dem Markt zwischen den millionen anderen Designern zu etablieren. Ich sehe dies jedoch weniger als eine Schwierigkeit, sondern eher als eine Herausforderung der es sich zu stellen lohnt.
Was treibt Dich an? Gibt es Vorbilder, Leitgedanken?
So abgedroschen es kleinen mag - der Gedanke etwas zu verändern treibt mich an und motiviert mich immer wieder weiterzugehen. Ich habe keine direkten Vorbilder, eher Personen die mich inspirieren - diese befinden sich vorwiegend in meinem Freundes- und Bekanntenkreis.
Mein Leitgedanke ist: Schau nach vorn, bleibe nicht stehen und vertraue auf dein Können. Sei optimistisch und verliere dich nicht auf dem Weg zu deinem Ziel.
Welche Wege der Vernetzung siehst Du?
Ich glaube die allgemeine Vernetzung ist nicht ganz einfach und funktioniert für jeden anders. Empfehlungen, (zufällige) Kontakte, Messen, Unternehmen und so viel mehr…
Es ist alles abhängig davon, welche Richtung man einschlagen will und so muss man sehen, welche Arten der Vernetzungen sinnvoll sind, sodass man von seinem Ziel nicht abtreibt.
Was wünscht Du Dir von der Industrie, den etablierten Labels?
Bessere Einstiegsmöglichkeiten. Es kann sich kaum ein Absolvent leisten als Praktikant zu arbeiten. Man möchte Erfahrungen sammeln aber für seine Arbeit angemessen honoriert werden.
Wo würdest Du gern weiterlernen bzw. arbeiten?
Ich möchte nicht ausschließen, dass ich in Zukunft ein Praktikum mache, welches sinnvoll für meine Selbstständigkeit sein kann. Großes Interesse habe ich an Italien, England und skandinavischen Ländern.
Wo hättest Du gern ein Internship, einen Arbeitsplatz?
Hussein Chalayan aufgrund der fantastischen Kombination von Kunst und Mode.
Alexander McQueen wegen der faszinierenden Kreativität der Designs und Präsentationen.
Salvatore Ferragamo - wegen des Designs
Bottega Veneta - wegen des Designs
Wann weißt Du, dass Du mit einem Stück fertig bist?
Wenn ich es ansehen und dann zufrieden den Rücken zuwenden kann.
Wie fühlst Du Dich, bevor Du eine neue Idee hast?
Aufgeregt. Der Grad der Aufregung variiert und ich habe festgestellt, dass er davon abhängt, wie gut die Idee ist. Reifen muss sie immer.
Woher ziehst du Deine Inspirationen?
Natur, Kunst, Musik, Stimmungen, Menschen.
Kleidung ist/Mode ist für mich ... Luxus, schnell, viel...wird bewusst gekauft, getragen, kombiniert, ständige Veränderung.
Mit Kleidung und Mode kann man Menschen verändern, Selbstbewusstsein stärken, Stärken herausarbeiten, für bestimmte Anlässe und Gelegenheiten einkleiden und ggf. sogar manipulieren.
...Faszinierend.
Kleidung ist das Mittel zur Verhüllung unserer Körper. Kleidung kann, was Mode meist nicht schafft - zeitlos sein.
Zeitlos bedeutet, dass das Kleidungsstück keinem Trend zugeteilt wird, es kann getragen werden, solange man sich darin wohlfühlt...zeitlos ist Nachhaltigkeit.
Kreativität braucht ...Muße, Impulse, Offenheit.
Mich motiviert besonders, ...mein Ziel. Die Reaktionen auf meine Arbeit.
Gelungenes Design ist für mich ...heute, morgen, übermorgen tragbar/nutzbar.